Was man aus Expertise und Leidenschaft schmieden kann, hat Thomas Riedel eindrucksvoll gezeigt. Der 65-jährige Jurist legte dank seines Einsatzes eine beeindruckende ehrenamtliche Laufbahn hin. „Im Jahr 2004 wurde er zum Vorsitzenden der Verbandsspruchkammer gewählt und er war seitdem mit viel Herzblut und großem Engagement im Verbandssportgericht tätig“, betont FVM-Präsident Christos Katzidis. Kein Zweifel, die Sportgerichtsbarkeit hat sich im Verlauf der Jahre zu Riedels Passion entwickelt und war Grundlage seines Wirkens, das nun mit der Ernennung zum Ehrenmitglied des FVM eine besondere Würdigung findet.
Auf seinem Weg hat der Geehrte einige Stationen genommen. Der Troisdorfer war von 1989 an drei Jahre als Beisitzer in der damaligen Kreisspruchkammer Sieg tätig, ehe er von 1992 bis 2010 den dortigen Vorsitz übernahm. Von 1995 an brachte er sich dann zusätzlich unter der Führung von Herbert Schartmann als Beisitzer in die Arbeit der Verbandsspruchkammer ein. 2004 erfolgte dann nicht nur seine Wahl zum Vorsitzenden des Verbandssportgerichtes, Riedel gehörte fortan auch als beratendes Mitglied dem Beirat des FVM an und brachte sich auch dort mit seinem Wissen ein.
Die Wurzeln liegen im Fußballkreis Sieg
„Er ist ein ruhiger, überlegter Mensch, der es versteht, stets konstruktiv zu arbeiten“, hat Helmut Küpper beobachtet, der wie Riedel seine Wurzeln im Fußballkreis Sieg hat und den Geehrten seit Jahrzehnten kennt. „Thomas Riedel ist einfach ein guter Jurist und im Fußball sehr bewandert“, stellt Küpper heraus.
Letzteres beruhte auf den vielfältigen Erfahrungen, die Riedel im Fußball sammelte. Diese reichen weit zurück. 1982 startete er eine Tätigkeit als Unparteiischer. Auch diese Laufbahn schrieb eine besondere Geschichte: Immerhin führte ihn die Schiedsrichterei bis in die damalige Oberliga, wo er als Assistent Partien begleitete. „Ungebrochen ist außerdem die Treue zu seinem Verein, dem 1. FC Spich“, weist Katzidis auf eine weitere Herzensangelegenheit des 65-Jährigen hin.
Riedels Engagement wurde mehrfach ausgezeichnet
So vielfältiges Engagement blieb nicht ungesehen. 1995 erhielt Riedel die FVM-Verdienstnadel in Silber, 2001 wurde ihm die FVM-Ehrennadel in Silber und sechs Jahre später in Gold verliehen. Auch mit der DFB-Verdienstnadel wurde der verheiratete Vater zweier inzwischen erwachsener Töchter 2013 ausgezeichnet. „Das waren ohne Zweifel berechtigte Würdigungen seines Wirkens. Er hat sich all seinen Aufgaben immer mit großer Hingabe gewidmet“, macht Manuel Plützer deutlich. Er hat Riedel seit 2007 in dessen Arbeit für das Verbandssportgericht begleitet, gehörte dem Gremium erst als Vertreter der jungen Generation und dann als Beisitzer an. „Ich habe dabei seine besonnene, ruhige Art schätzen gelernt“, erklärt Plützer. Riedel sei in den Verhandlungen immer gewissenhaft und vermittelnd aufgetreten. „Außerdem hat er nach außen leidenschaftlich die Interessen des Sportgerichts vertreten und er war stets bereit, den Finger in die Wunde zu legen, wenn er Verbesserungspotenzial gesehen hat“, so Plützer.
Verdienste habe sich Riedel insbesondere bei der Neufassung der Rechts- und Verfahrensordnung und der Digitalisierung erworben. Als DFBnet als vernetztes IT-System eingeführt wurde, sei große Eigeninitiative gefragt gewesen. „Auch da hat Thomas Riedel federführend angepackt“, blickt Plützer zurück. Mit dieser Bereitschaft sei er zum Vorbild für künftige Generationen geworden.