Social Media – Welcher Kanal passt zu meinem Verein?

Social Media als Sprachrohr des Vereins? Klingt einleuchtend. Immerhin ist es eine super Chance, sich über die sozialen Medien als Verein modern aufzustellen und auch in den direkten Austausch mit seinen Vereinsmitgliedern und Fußballinteressierten zu gehen. Doch welche Social-Media-Plattform passt eigentlich zu meinem Verein? Wo kann ich meine Vereinsmitglieder am besten erreichen? Auf welcher Plattform habe ich sogar das Potenzial, neue Mitglieder zu gewinnen? FVM-Social Media-Redakteurin Nina Hambalek gibt erste Antworten. Schritt für Schritt beleuchtet sie, wie Vereine das richtige soziale Netzwerk für sich finden können.

Social Media – Welcher Kanal passt zu meinem Verein?

IST-Analyse: Zielsetzung und Ressourcen identifizieren

Im Bereich Social Media gibt es kein Patentrezept. Die Auswahl der passenden Kanäle ist abhängig von den individuellen Voraussetzungen und den selbst gesteckten Zielen jedes Vereins. Die folgenden Fragestellungen sollen helfen, die Zielsetzungen und vorhandenen Ressourcen für Ihren Verein individuell zu bestimmen, um daran im zweiten Schritt das passende Medium auswählen zu können.

 

1. ZIELANALYSE – Was will Ihr Verein mit Social Media erreichen? Zielgruppe – Wen möchte der Verein ansprechen?

Ziele könnten beispielsweise sein:

  • Erhöhung des Bekanntheitsgrads des Vereins
  • Gewinnung neuer Mitglieder und Sponsoren
  • Verbreitung von Informationen, z.B. über anstehende Veranstaltungen oder Maßnahmen
  • Implementierung einer Social-Media-Gruppe, die sich nur mit einem Aspekt des Vereins beschäftigt. Zum Beispiel könnte man den Bereich eFootball in eine Gruppe ausgliedern (Anm.: Dies hängt jeweils von der Größe der Zielgruppe ab).

ZIELGRUPPEN könnten demnach beispielsweise sein:

  • Alle Vereinsmitglieder und deren Bekanntenkreis
  • Regionale Unternehmen oder Förderer, die der Verein als Sponsor binden bzw. akquirieren möchte
  • Untergruppen Ihres Vereins: zum Beispiel eFootball, Kinder- oder AH-Fußball

 

2. Analyse der Interessen und Wünsche der bisherigen und künftigen Anhänger*innen Möchten die Vereinsmitglieder hauptsächlich unterhalten werden oder liegt der Fokus rein auf der Weitergabe von Informationen?

 

3. Welche zeitlichen Ressourcen und Kenntnisse sind im Verein zum Thema Social Media vorhanden?

Wenn die Zeit fehlt, den Kanal regelmäßig zu pflegen (d.h. seltener als ein- bis zweimal wöchentlich), dann ist ein weniger turbulentes und dynamisches Medium wie beispielsweise ein Blog oder die Internetseite die bessere Wahl.

 

4. Gibt es genug Inhalte, die sich für Beiträge eignen und / oder ausreichend kreative Ideen, um den Kanal regelmäßig zu bespielen?

Falls es nicht genügend Content gibt, besteht ebenfalls die Möglichkeit auf weniger schnelllebige Medien wie Blogs, Vlogs oder Podcasts zurückzugreifen.

 

Was alle Social Media Plattformen gemeinsam haben

Sowohl Facebook als auch Instagram und Twitter (Tiktok wird bei Bedarf in einer gesonderten Ausgabe vorgestellt), bieten als soziale Medien die Chance, mit Menschen in Kontakt zu kommen, mit ihnen zu kommunizieren und Inhalte mit ihnen auszutauschen. In der Art und Weise, wie die Inhalte abgebildet werden, unterscheiden sich die Plattformen jedoch sehr.

Neben dem Feed, in dem Posts dauerhaft veröffentlich werden können, bieten alle drei Kanäle eine Story-Funktion an. Die veröffentlichten Stories sind jeweils nur für 24 Stunden sichtbar. Grundsätzlich haben alle sozialen Netzwerke einen äußerst schnelllebigen Charakter, weswegen man als Verein mindestens einmal wöchentlich präsent sein sollte.

 

Social Media-Steckbriefe

Um die ideale Plattform für jeden Verein zu finden, werden die gängigsten Sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Twitter nachfolgend genauer vorgestellt:

 

Facebook: „die Tagesschau“

Facebook ist immer noch die Allzweckwaffe unter den Social-Media-Plattformen. Sie dient als Schaltzentrale, um Inhalte aller Plattformen zu teilen und zu multiplizieren.

Zielgruppe: Heterogene Zielgruppe allen Alters, schwerpunktmäßig Menschen zwischen 25 und 50 Jahren; gerade im Sport sind erfreulicherweise auch Menschen älterer Jahrgänge aktiv.

Technik: Bedienung über Smartphone und Desktop-Computer möglich.

Vorteile:

  • Auf Facebook können viele verschiedene Darstellungsformen gewählt werden: Egal ob Texte oder Ankündigungen mit und ohne Fotos, Videos, Links, Stories oder Veranstaltungen: Facebook bietet die größte Vielfalt der drei Social-Media-Plattformen, um die Community zu erreichen.
  • Facebook bietet in der Regel eine größere Anhängerschaft als Instagram und Twitter.
  • Die Inhalte des Accounts können Nicht-Mitglieder auch ohne Registrierung sehen, wenn auch nicht liken oder kommentieren.
  • Das Teilen von Bildern von Vereinsmitgliedern ist auf Facebook direkt und ohne weitere Anwendung möglich.
  • Beiträge können vorgeplant werden.
  • Je mehr Interaktionen (Likes, Kommentare usw.), umso größer die Reichweiten – Facebook legt großen Wert auf Relevanz

Nachteile:

  • Schnelles Wachstum wird kaum noch erreicht.
     

 

Instagram: „das Fotoalbum“

Instagram ist die Plattform, auf der Vereine Momentaufnahmen, Hintergrundstories, coole Fotos und authentische Eindrücke aus dem Vereinsleben abbilden können. Dieses Medium eignet sich daher besonders für Vereine, die verstärkt grafische Inhalte in Form von Bildern und kurzen Videos mit ihrer Community teilen wollen.

Zielgruppe: junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren

Technik: Konzipiert für Smartphones, nicht geeignet für Desktop-Computer

Vorteile:

  • Instagram bietet eine Vielzahl an Bearbeitungsmöglichkeiten (z.B. Filter, Emojis, Gifs etc.), so dass man Bildern und Videos leicht einen eigenen Look verleihen kann.
  • Instagram stellt viele verschiedene Möglichkeiten bereit, direkt mit der eigenen Community zu interagieren und sich so Meinungsbilder einzuholen (z.B. Direktnachrichten, Kommentarfunktionen, Vergeben von Emotionen und Likes sowie Umfragen, Quiz und Abstimmungen)

Nachteile:

  • Reine Textbausteine, ohne Foto- oder Videomaterial, können auf Instagram nicht veröffentlicht werden.
  • Keine Verlinkung zu Internetseiten möglich.
  • Videos können nur bis zu einer maximalen Länge von zehn Minuten hochgeladen werden (bei verifizierten Accounts bis zu 60-minütige Videos)
  • Das Einsehen von Inhalten auf Instagram ist für Nicht-Mitglieder ohne Registrierung nur sehr begrenzt möglich.
  • Das Teilen der Bilder von Vereinsmitgliedern ist nicht direkt möglich. Hierfür wird eine externe App benötigt (beispielsweise „Repost“).
  • Das Planen von Beiträgen ist ebenfalls nur mit einer externen Anwendung möglich.
  • Fotos mit viel Text werden weniger Reichweite erhalten.

 

Extra-Tipp: Da Facebook und Instagram zusammengehören, können Inhalte grundsätzlich von Instagram auch mit einem Knopfdruck auf dem Facebook-Profil geteilt werden. Das spart Arbeit und ist bei knappen Zeitressourcen hilfreich – auch wenn die Kanäle aufgrund der unterschiedlichen Zielgruppen im Idealfall separat bedient werden sollten.

 

Twitter: „die Eilmeldung“

Twitter ist ideal, um Meinungen und Infos schnell zu verbreiten, aufzunehmen und auszutauschen. Twitter ist die SocialMedia-Plattform, die Raum für Unterhaltungen und Diskussionen bietet. Stichwort: Diskutieren statt konsumieren!

Zielgruppe: Twitter wird im Gegensatz zu Instagram und Facebook vor allem im professionellen Kontext der Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur genutzt. Aber auch der professionelle Sportbereich ist dort vertreten.

Vorteile:

  • Twitter unterstützt das Veröffentlichen von Texten, Bildern, Videos und Links.
  • Das Reposten von anderen „Tweets“ ist sehr einfach möglich.
  • Twitter ist auch ein Mediennetzwerk, in dem sich viele Journalisten und Verlage tummeln, um Geschichten zu finden.

Nachteile:

  • Für einen Beitrag stehen maximal 240 Zeichen zu Verfügung (Emojis und Links zählen mit).
  • Mit Twitter erreicht man grundsätzlich die kleinste Personenanzahl. Diese Plattform ist aber in einigen Bereichen ein gängiges Kommunikationsmittel (siehe Extra-Tipp).

 

Extra-Tipp: Die eFootball-Szene interagiert schwerpunktmäßig über Twitter. Sollte diese Community Teil der Zielgruppe sein, ist die Implementierung eines TwitterAccounts für den Verein sicherlich eine Überlegung wert.

 

Mehr zum Thema:

Vormerken! Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des EINSZUEINS, wie Ihnen die kreative Gestaltung von Posts und Stories gelingt.

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Ihre Ansprechpartnerin im FVM ist: Nina Hambalek, Social Media-Redakteurin, E-Mail: nina.hambalek(at)fvm.de

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