„!Nie wieder“-Aktion zum 18. Erinnerungstag im deutschen Fußball

„!Nie wieder“-Aktion zum 18. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Am 27. Januar 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden. Mit dem „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ gedenken der Deutsche Fußball-Bund und seine Landesverbände, die DFL Deutsche Fußball-Liga und die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga, die Clubs der 3. Liga und der Flyeralarm Frauen-Bundesliga sowie die gesamte deutsche Fußballfamilie der Opfer des Nationalsozialismus.

„Die menschenverachtenden Verbrechen der Nationalsozialisten sind uns Mahnung und Verpflichtung zugleich. Der Fußball-Verband Mittelrhein verurteilt jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung. Wir müssen alle gemeinsam Zeichen gegen jede Form der Ausgrenzung in unserer Gesellschaft setzen. Der FVM steht für Vielfalt, Toleranz und Respekt. Das ist ein wichtiger Teil unseres Selbstverständnisses“, sagt FVM-Präsident Bernd Neuendorf.

An den Spiel- und Turniertagen um den 27. Januar 2022 gedenkt der deutsche Fußball gemeinsam der ermordeten Menschen, die auch Mitglieder ihrer Vereinsfamilien waren. Eine Stadiondurschsage, die Sie für Ihre Heimspiele nutzen können, finden Sie hier.

Verfolgung und Ermordung von Menschen mit Behinderung

In diesem Jahr soll besonders an die Menschen erinnert werden, die aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie gehörten für die Nationalsozialisten zu sogenanntem „unwerten Leben“. Aus psychiatrischen Krankenhäusern, aus geschlossenen Heimen und aus der eigenen Familie wurden kranke und behinderte Menschen in „Tötungsanstalten“ transportiert. Viele Zehntausende sind ermordet worden, darunter mehr als 10.000 Kinder. Noch heute existieren Vorbehalte gegenüber psychisch, geistig oder körperlich behinderten Menschen, die unter anderem mancherorts auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sowie häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt. Viele Menschen mit chronischen und psychischen Beeinträchtigungen sprechen hierüber nur ungern mit ihrem erweiterten sozialen Umfeld. Die Angst der Menschen ist zu groß, auf ihre Hilfsbedürftigkeit reduziert, nicht (mehr) ernstgenommen, abgestempelt und ausgegrenzt zu werden.

Gesellschaftliche Pflicht: gemeinsame Teilhabe schaffen!

Der Leitgedanke der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen lautet: Menschen mit Behinderungen sollen sich nicht anpassen müssen – stattdessen steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, Voraussetzungen für eine gemeinsame Teilhabe zu schaffen. Der Fußball berührt Menschen und bringt sie zusammen Fan-Initiativen, Clubs, Verbände und ihre Stiftungen engagieren sich seit vielen Jahren dafür, den großen Anspruch der „Teilhabegerechtigkeit“ auf vielfältige Weise umzusetzen. Fanclubs leben nicht nur an Spieltagen eine Gemeinschaft auf Augenhöhe, ihre Mitglieder mit Behinderung gehören selbstverständlich dazu. Sie sind auch bundesweit in der BBAG (BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft) organisiert.

Es bestehen darüber hinaus viele Konzepte und Initiativen, die Barrierefreiheit im Stadion und auf den Fußballplätzen vorantreiben. Dafür engagiert sich beispielsweise KickIn!, eine deutschlandweit tätige Beratungsstelle für Inklusion. Gefördert durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger, finden bereits seit 2007 Spieltage in der Blindenfußball-Bundesliga statt. Serdar Celebis´ Tor für das Blindenteam des FC St. Pauli wurde von den Zuschauer*innen der ARD-Sportschau im August 2018 zum “Tor des Monats” gewählt. Ziel des Fußballs ist es, als gutes Vorbild für eine inklusive Gesellschaft zu wirken und deutlich „Nein“ zu jeder Form von Ausgrenzung zu sagen. Gemeinsam möchten wir vor diesem Hintergrund erinnern und das Leitbild der Initiative unterstützen: „!Nie wieder“.

Social-Media-Aktion als Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung

Auch Vereine haben die Möglichkeit Teil der Initiative zu werden und so ein wichtiges Zeichen für gesellschaftliches Engagement zu setzten. Der FVM ruft alle seine Vereine auf, sich am 27. Januar ebenfalls klar zu positionieren: zum Beispiel mit einer Veröffentlichung in den vereinseigenen Medien (Homepage, Social Media, etc.). Hierfür stellen wir Ihnen eine Grafik zur Verfügung, die Sie für Veröffentlichungen verwenden können. Die Bildmaterialien und eine entsprechende Anleitung finden Sie hier.

Ihrer Kreativität und Ihren Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie uns gemeinsam klar machen, dass wir keine Diskriminierung dulden und für eine offene, faire und respektvolle (Fußball)Gemeinschaft stehen!

 

Mehr zum Thema:

Weitere Informationen zur Initiative „!Nie wieder“ finden Sie hier.

Die Stadiondurchsage finden Sie hier.

Informationen zur Social-Media-Aktion sowie die Grafiken zum freien Download finden Sie hier.

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